Online-Lexikon - WEPA Enzyklopädie (2012) - deutschsprachige Artikel
Schröder, Carl
Schröder schrieb die Texte für seine Bühne selbst, märchenhafte Kasperspiele für Kinder und Komödien der großen Bühne für Erwachsene. Während des Krieges spielte er in ganz Europa für die deutsche Truppenbetreuung. Nach Verwundung und Spielverbot zog Schröder mit seiner Frau ab 1946 zunächst über die Dörfer, in den 1950er Jahren erlebte die Bühne ihre größte Blüte. Die Inszenierungen „Der Bauer als Millionär“ für Erwachsene und „Pinocchio“ für Kinder brachten den internationalen Durchbruch. 1961 stellte das Ehepaar den Spielbetrieb aus gesundheitlichen Gründen ein. Schröder war von 1961 bis 1964 Regisseur für Handpuppenfilme am DEFA-Studio für Trickfilme, anschließend von 1965 bis 1969 Intendant des neugegründeten Staatlichen Puppentheaters Berlin. 1972 begann er eine neue Karriere als freischaffender Regisseur, Autor und Gestalter für zahlreiche Inszenierungen der staatlichen Puppentheater der DDR. Hierzu griff er auf die bereits erprobten Stoffe wie „Pinocchio“ und „Dr. Faust“ zurück. Carl Schröder war lange Jahre Vorsitzender des UNIMA-Zentrums der DDR, erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und wurde 1972 Ehrenmitglied der UNIMA.
Lars Rebehn
Bibliographie: Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Carl Schröder. Puppenspieler, Gestalter, Regisseur. Meißen 1981
Bildnachweis: Carl Schröder: Stabfiguren „König als Jäger“, „Mephistopheles“, „König Falstaff“, 1964 / 65
© Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums
Lars Rebehn
Bibliographie: Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Carl Schröder. Puppenspieler, Gestalter, Regisseur. Meißen 1981
Bildnachweis: Carl Schröder: Stabfiguren „König als Jäger“, „Mephistopheles“, „König Falstaff“, 1964 / 65
© Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums