Und der FRITZ geht an...

19. September 2023

Dietmar Bär stand Pate für die begehrte Puppenspiel-Trophäe

In den vergangenen drei Tagen kamen Figurenspieler*innen aus allen Teilen Deutschlands in
Bochum zusammen und wetteiferten um den Fritz-Wortelmann-Preis. „Mit mehr als 100 Teilnehmenden
zeigt dieser traditionsreiche Wettbewerb eindrucksvoll, wie lebendig und facettenreich
die Figuren- und Objekttheaterszene ist“ hebt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Bedeutung
des ältesten Kulturpreises der Stadt Bochum hervor. „Seit Jahrzehnten hat sich Bochum
als ein Zentrum für diese spezielle Theaterkunst etabliert, darauf sind wir stolz.“ Nach Sichtung
von insgesamt 18 Produktionen an fünf Spielorten und intensiven Diskussionen der Jurys wurden
die Preisträger*innen am 17.09.23 in einer feierlichen Preisverleihung im Bochumer Rathaus
bekannt gegeben, musikalisch gerahmt von zeitkritischen Songs der Bochumer Bands „Frollein“
sowie „Finn & Jonas“.

In der Kategorie Schultheater/Jugendclubs kürte die Jury aus Seta Guetsoyan, Felix Herfs
und Sonja Gräf die Produktion „Butter Käse Brot - Wir sagen tschüss!“, eine Kooperation
von Schaubude Berlin, TUSCH Berlin und Humboldthain Grundschule. In der Jurybegründung
heißt es:

„Überzeugt hat uns, dass anhand eines Alltagsgegenstands aus der Lebenswelt der Kinder schwere
Themen, wie Tod und Abschied thematisiert wurden. Die Formsprache hat uns die Vergänglichkeit
eines Objekts aus der Perspektive der Kinder nähergebracht. In 7 Stationen haben uns die Künstler*
Innen lebendig und humorvoll durch das Stück getragen, um uns am Ende zuversichtlich in die
Zukunft blicken zu lassen. Stellvertretend steht die Gewinnergruppe für all die wunderbaren Arbeiten
des diesjährigen Fritz-Wortelmann-Preises und zeigt einmal mehr, wie notwendig es ist, die kulturelle
Bildung auf ihren unterschiedlichen Ebenen zu fördern und sichern.“

Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

In der Kategorie Erwachsene Amateure entschied sich die Jury aus Valeska Klug, Nils Hanraets
und Mareike Schlensog für Pamela Banchetti mit der Produktion „Oh mein schöner
Schnurrbart
“. In der Begründung heißt es:

„In ihrer Rolle als Poldo nimmt sie, ausgestattet mit einem Koffer, gezwirbeltem Schnurrbart, umwerfender Bühnenpräsenz, körperlicher Präzision und einer Prise Magie aus dem Publikumsraum, die
Zuschauer*innen mit in die Geschichte des Pinienwaldes Spiaggia della Polveriera und seiner fantastischen Kreaturen. (…) Vom ersten Moment der Aufführung an holt Banchetti den Charme des Straßentheaters in die Blackbox: Mit einer Bühne aus dem Koffer, clownesker Attitüde und einer permanenten Verbindung mit dem Publikum. Sie spielt mit einem Augenzwinkern mit dem Bewegungs- und Gestenrepertoire des Clowns- und Straßentheaters, wodurch sie Klischees auf eine intelligente Art und mit Leichtigkeit aufbricht. (…) Mit dieser Liebeserklärung an die Fantasie hat sie schließlich nicht nur
ihren Schnurrbart, sondern auch die Jury um den Finger gewickelt.“

Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Die Jury der Kategorie Professioneller Nachwuchs, bestehend aus Rona Ludin, Tim Sandweg
und Barbara Jessel sprach Lukas Schneider mit dem Beitrag „Scaena Corpus. Mann
und Puppe nehmen Maß
“ den Preis zu. Ihre Entscheidung begründete die Jury wie folgt:

„Lukas Schneider und sein Team laden zu einem sehr persönlichen Weg der Auseinandersetzung mit
den eigenen Körperidentitäten ein. Dabei zeigt uns Lukas Schneider Körperkonventionen auf, bricht
sie und setzt sich selbst schonungslos ins Verhältnis. Mit einer bewusst gesetzten Vielzahl figurentheatraler Mittel schafft er intelligent einen ästhetischen Kosmos, der die Schmerzhaftigkeit der
künstlerischen Reflexion sinnlich erfahrbar werden lässt. Die Inszenierung zeugt von einem hohen
Vertrauen in die gewählte Form, changiert gekonnt zwischen performativen Elementen, Szenen mit
genau geführten Figuren sowie klug eingesetztes Musik- und Textmaterial und schafft den Sprung
von der Puppe zum eigenen Körper. Das alles zeugt von bemerkenswerten Mut eines Einzelkünstlers
und öffnet eine biografische Erfragung hin zu einem größeren gesellschaftlichen Kontext.“

Aus den Händen von Thomas Eiskirch erhielt Lukas Schneider die von Bildhauer Christoph
Platz
angefertigte FRITZ-Trophäe. In diesem Jahr ist sie dem beliebten Schauspieler Dietmar
Bär
nachempfunden, der zur Freude aller Beteiligten persönlich zur Preisverleihung
anreiste. Die Leiterin des Deutschen Forums für Figurentheater, Annette Dabs, gratulierte
dem Gewinner zur damit verbundenen Einladung zur FIDENA im Mai 2024. „Das ist eine Art
Gütesiegel für Newcomer, nicht selten war die FIDENA das Sprungbrett in eine internationale
Karriere.“

Hier geht's zur Pressemitteilung als PDF

Fritz-Wortelmann-Preis 2023 – Die Wettbewerbsauswahl steht fest!

14. Juni 2023

Der älteste Kulturpreis der Stadt Bochum, der Fritz-Wortelmann-Preis, wirft seine Schatten voraus: Vom 14. bis 17. September 2023 sind in seiner nunmehr 48. Ausgabe vielfältige Figurentheaterproduktionen von Künstler:innen und Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Bochum eingeladen, um im Wettbewerb um die begehrte Trophäe anzutreten. Eine Jury kürt am Ende die jeweils überzeugendste Produktion in den Kategorien „professioneller Nachwuchs“, „Amateure“ und „Jugendclubs/Schultheater“.

Von Brandenburg bis Bayern, von Puppenspiel-Oper bis zum echtzeitanimierten Theaterfilm
Aus 40 Bewerbungen wählte eine Auswahljury insgesamt 20 Beiträge für den Wettbewerb aus. Mehr als 130 Teilnehmende aus sieben Bundesländern zeigen an den vier Tagen ihre Arbeiten. Die Altersgruppen sind dabei ebenso breit gefächert wie die Themen und Spieltechniken. „Wir freuen uns sehr, dass die ganze Vielfalt des Figurentheaters vertreten ist. Stabpuppen, Masken- und Marionettentheater ebenso wie Performance und Clownerie, aber auch eine Puppenspiel-Oper und ein Theaterfilm, der in Echtzeit auf der Bühne animiert wird, sind Teil des Programms“, fasst Annette Dabs die diesjährige Auswahl zusammen.

Neben Produktionen für Jugendliche und Erwachsene ist in diesem Jahr mit „Hopp!“ auch eine Produktion für die Allerkleinsten ab 3 Jahren vertreten.

Präsentiert werden die Inszenierungen an verschiedenen Orten in Bochum. Spielstätten sind das PRINZ REGENT THEATER, das Theaterrevier, das Kulturhaus Thealozzi und das ZEITMAULtheater. Das Festivalzentrum lädt zum Essen und Feiern erstmals in die Quartiershalle in der Stühmeyerstraße ein.

Das ausführliche Programm sowie Informationen zur Reservierung der Tickets werden im August bekanntgegeben.
 

Nominiert in der Kategorie Professioneller Nachwuchs:
• Abdulsamad Murad (Stuttgart): Mir geht’s gut. Eine Lebensgeschichte von der Geburt bis zum Ende
• Naemi Friedmann, Almut Schäfer-Kubelka, Maximilian Teschemacher & Sven Tillmann (Berlin):
  Die Zofen. Ein Puppenspiel und Schauspiel nach Jean Genet
• Ensemble ßahar (Berlin): L’enfant prodigue. Scène lyrique von Claude Debussy
• Jette Büshel und Ensemble (Frankfurt am Main/ Marburg): Hopp!
• Julia Nitschke (Bochum): KOSTKA
• Laura Schulze, Maximilian Teschemacher, Paul S. Kemner, Sophia Jelena Bobić (Berlin):
  Rinderwahnsinnige. Nach John von Düffel
• Figurentheater Lukas Schneider (Stuttgart): Scaena Corpus. Mann und Puppe nehmen Maß
• TENTACULAR FIGURINGS (Berlin): WET HOT WOMBS – bathing into other bodies
• Odesni (Berlin): Scham-Lippen, eine szenische Objektsauerei
• Q3 (Berlin): Schrott und Sühne


Nominiert in der Kategorie Erwachsene Amateure:
• Figurentheater Der Puppenwagen (Lüdinghausen): Noahs Arche – die Geschichte vom Regenbogen
• Figurentheater Kunterbunt (Postbauer-Heng): Der Wunschring
• KASPER & COVI - TheaterTeam (Köln): Die Vermissung der Welt – ein musikalisches Puppentheater
• Melando Hagall (Panketal): „Die Geschwätzigen“ – oder sollten wir lieber träumen?
• Pamela Banchetti (Köln): Oh mein schöner Schnurrbart! Eine Bühnenaufführung von Poldo und Pinolino


Nominiert in der Kategorie Schultheater und Jugendclubs
• Die Puppenbande (T-Werk Potsdam): Das Stabpuppenspiel
• Schattentheater der Carl-Sonnenschein-Schule (Düsseldorf): Das Rheingold
• Theater-Checker (Puppentheater Zwickau): Zelten!
• Rabbitz (Essen): Prinz Klotz 2 – Battle of the Bands
• Eine Kooperation von Schaubude Berlin, TUSCH Berlin und Humboldthain Grundschule:
  BUTTER KÄSE BROT. Wir sagen Tschüss! Eine Performance übers Altern und Abschiednehmen

 

Gefördert von:
Stadt Bochum, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft
des Landes Nordrhein-Westfalen, Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft

Hier klicken für die Pressemitteilung als PDF

 

Fritz-Wortelmann-Preis 2023 – Bewerbungsphase gestartet

16. Mai 2023

Ab sofort sind bis zum 16. April Einreichungen für den 48. Fritz-Wortelmann-Preis der Stadt Bochum möglich.

Der Fritz-Wortelmann-Preis ist der älteste Kulturpreis der Stadt Bochum und findet vom 14. bis 17. September 2023 statt.

Hier geht es zur Pressemitteilung vom 01. Februar 2023.