Ein schrill glitzerndes Meer aus Bars, Ateliers, bizarren Varietés und erotischen Vergnügungstempeln ist Berlin Ende der 1920er Jahre. Darin lässt sich Werbetexter Fabian allnächtlich willig treiben, im Gegensatz zu seinem ehrgeizigen und linkspolitisch engagierten Freund Labude beobachtet er das unmittelbare Beieinander von rauschgesteuertem Rummel, sozialem Elend und eskalierenden, politisch motivierten Streitigkeiten auf offener Straße meist mit Distanz. Cornelia und er verlieben sich ineinander. Fabian erfasst plötzlich Tatendrang, doch sein Glück zwischen Tag und Traum währt nur kurz: Er verliert seine Arbeit, Cornelia wendet sich daraufhin von ihm ab und sein bester Freund Labude nimmt sich das Leben. Erich Kästners Großstadtroman von 1931, dessen unzensierte Urfassung „Der Gang vor die Hunde“ 2013 erschien, schildert die aufgeheizte Atmosphäre einer Krisenzeit am Vorabend eines fatalen politischen Umbruchs.