Duda Paiva (NL) „Bastard!“

Samstag, 24. Mai 2014, 20:00 Uhr
Schauspiel Essen, Grillo-Theater

Duda Paiva (NL)
„Bastard!“

Soloperformance

 

„Man sagt, die höchste Kunst des Puppenspielers sei es, sich in sein Spielzeug zu verwandeln und im Gegenzug der Materie seiner Figuren Leben einzuhauchen wie ein Gott. (...) Duda Paiva kommt diesem Ideal ziemlich nah.“
Nürnberger Zeitung, Mai 2011

 

25,- Euro/20,- Euro/15,- Euro/10,- Euro
(erm. 20,- Euro/15,- Euro/10,- Euro/5,- Euro)
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Und wenn man eines Morgens auf einer Müllhalde aufwacht? Und dann auch noch einer abgewrackten Primaballerina und ihrem grotesken Gefährten Bastard begegnet, erbarmungswürdigen Kreaturen, die Körper zerstört und auch die Hoffnungen? Da kann man nur die Flucht ergreifen. Oder sich einlassen. Wenn Duda Paiva, begnadeter Tänzer und inspirierter Puppenspieler, seine lebensgroßen Schaumgummigeschöpfe im Tanz und im Zwiegespräch zum Leben erweckt, geschieht das mit einer solchen Zärtlichkeit, dass es einem förmlich das Herz zerreißt. Inspiriert durch den Roman „L‘Arrache-cœur“ des französischen Schriftstellers Boris Vian, entwickelt Paiva ein intimes Miteinander von Mensch und Puppe. Erst spürt man Ekel, Widerwille, dann, „toujours tout doucement“, entstehen zerbrechliche, unerwartet innige Momente. Puppe und Mensch werden eins: Eine wunderbar leichte, komische und traurige Reflexion über das Spielen und das Gespielt-werden, über das Aneignen und das Von-sich-geben. Der in Brasilien geborene Duda Paiva kam 1996 in die Niederlande und arbeitete dort zunächst als Tänzer.
Als er die Arbeit von Neville Tranter kennenlernte, ging er bei diesem Meister des Puppenspiels in Unterricht. Seit 2004 widmet er sich unter dem Label DUDAPAIVA COMPANY in Solo- und Ensemblestücken dem Crossover von Tanz und Puppenspiel.

 

60 Minuten, Englisch, auch ohne Sprachkenntnisse verständlich
 

 

Konzept, Choreografie, Performance: Duda Paiva
Regie, Choreografie: Paul Selwyn Norton
Dramaturgie: Jaka Ivanc
Coaching Manipulation: Neville Tranter
Objekte: Duda Paiva, Jim Barnard
Video: Hans C. Boer, Jaka Ivanc
Licht: Mark Verhoef
Ton: Erik McKenzie

Produktion: DUDAPAIVA COMPANY
Koproduktion: CaDance 2011/Korzo Productions (Den Haag), Festival Mondial des Théâtre des Marionettes 2011 (Charleville-Mézières), Laswerk (Amersfort)

www.dudapaiva.com
 

Anschließend (ab 21:00 Uhr):
Fidena-Party in der Heldenbar

Schauspiel Essen, Grillo-Theater

Das Figurentheater der Nationen beschließt sein diesjähriges Programm mit einer Party für alle Künstler, Mitarbeiter und natürlich die Gäste des Festivals. Randvoll mit Eindrücken der zurückliegenden Festivaltage soll nun ausgelassen gefeiert, sollen die letzten Reserven für die Tanzfläche mobilisiert werden.

Eintritt frei

 

 

 

 

FIDENA - Das Festival

Rückblick auf ein Abenteuer

Mit standing ovations nach der Performance von Duda Paiva, schloss im voll besetzten Essener Grillo-Theater die FIDENA 2014. Vielleicht war es eine der schönsten Ausgaben in der traditionsreichen Geschichte des Festivals. Und das nicht nur, weil (frei nach Friedrich Schiller) Schönheit Freiheit in der Erscheinung ist: Die eingeladenen Kompanien und Performer aus den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst hatten sich mehr denn je alle Freiheiten genommen, um ihren künstlerischen Visionen die adäquate Form zwischen visuellem Theater, Materialtheater, Installation, Tanz und Performance zu verleihen.

Den Auftakt machte Miet Warlop in den restlos ausverkauften Kammerspielen mit einer höchst eigenwilligen Performance, die zwischen bildender und darstellender Kunst changiert. Eine weitere Herausforderung stellte „Whip“ der niederländischen Choreographin Boukje Schweigman dar. Sie bewegt sich auf der Grenze zwischen Tanz, Mime und Materialtheater. Die dafür mit großem Aufwand hergerichtete Industriehalle war dafür ideal geeignet. Diejenigen, die den Weg dorthin fanden, wurden belohnt mit einem extravaganten Erlebnis. Höhepunkt des Programms war zweifellos die Auftragsproduktion an die Needcompany. Die Produktion von Maarten Seghers trat anschließend ihren Weg durch die großen internationalen Festivals an.

Publikum und Medien sind dem Konzept der FIDENA 2014, innovative Formen des Figurentheaters zu etablieren, Genre-Grenzen zu sprengen und künstlerische Experimente einzugehen, voller Lust am Abenteuer gefolgt..

Und das ist das Fazit in Zahlen: 24 Künstler- bzw. Theatergruppen aus Belgien, Bulgarien, Kanada, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Russland, dem Iran, Weißrussland und Deutschland waren an neun aufregenden Tagen auf 13 Bühnen zwischen Bochum, Essen und Herne bei der FIDENA zu Gast. 40 professionelle Beobachter aus Indien, Japan, Taiwan, Kanada, Tschechien, Polen, Schottland, Finnland, Estland, den USA, Slowenien, Frankreich, Österreich und Deutschland hinterließen ihre Spuren im Netz bei Facebook & Co., wo man auf Chinesisch, Polnisch, Spanisch oder Persisch viele begeisterte Berichte über die FIDENA und die Bandbreite der Perfomances lesen konnte.

Unter den mehr als 40 Programmpunkten waren fünf Uraufführungen und sechs Deutsche Erstaufführungen. Mit 3.600 Zuschauern aus dem Ruhrgebiet und der ganzen Welt erreichte das Festival eine Auslastung von 86 Prozent.

Noch mehr Publikum erreichte man im Internet: Das Video der Guerilla-Marketing-Aktion „FIDENA-Alarm“ in der Bochumer Innenstadt etablierte das Krokodil endgültig als Star und Markenzeichen des Festivals und wurde bei facebook mehr als 19.000 Mal angeklickt.

Die nächste FIDENA findet im Mai 2020 statt. Bis dahin lohnt ein Blick in das neu erschienene Buch „FREISTIL – Die Fidena und ihre Künstler“ und in das Youtube-Video.

 

Festival Fidena 2014

Third International Meeting of Festival Directors

Third International Meeting of Festival Directors
May 19th and 20th 2014
»Artistic Freedom vs. Cultural Education -– International Festivals in Times of Crisis.«

In cooperation with the UNIMA Festival commission, we opened the third international meeting of puppet theatre festival heads. The conference took place in Bochum on three days parallel with the FIDENA festival and has been simultaneously translated into German, English and French. 40 participants from all over the world discussed intercultural and cultural education aimed at the development of future urban societies. What will tomorrow's audience look like? The conference programme presented unusual projects which exemplify the link between art and mediation. Under the slogan "No Education" it simultaneously presented concepts which refuse mediation and nonetheless (perhaps for this very reason) find a way of reaching children and young people. It goes without saying that we have also been exchanging ideas and opinions about "best practice" examples from our own ranks. As ever the conference was all about individual personal commitment.

How do we create communication between the generations? Between cultures? What is our responsibility in the context of cultural education and mediation? And what role do artists play here? What about the responsibility of festivals to artists; and last not least what about the demands on artistic quality?

 

Have a look at our documentation and at the feedback of the participants!