Magische Zeiten im „Magdeburger Imperium“?

Von Tom Mustroph

Sabine Schramm tritt die Nachfolge von Michael Kempchen als Intendantin des Puppentheaters Magdeburg an.

Schramm, zuvor Künstlerische Leiterin des Puppentheaters in Gera, sieht das Magdeburger Haus als Imperium in der Welt der animierten Puppen und Objekte und schätzt an der Kunst selbst die Fähigkeit, Magie zu erzeugen. In einem Dreier-Zoom-Gespräch mit ihr und Kempchen erläutert Schramm gegenüber Fidena, was sie mit dem Haus in Zukunft vorhat und Kempchen, was er seiner Nachfolgerin ans Herz legt, ohne sich in ihre Tätigkeit einmischen zu wollen. Das Gespräch fand im Juni statt.

TM: Frau Schramm, haben Sie schon das Chefinnenzimmer bezogen in Magdeburg?

Sabine Schramm: Nein, aktuell bin ich mit meinem Team auf Gastspielreise am Nationaltheater in Weimar. Wir haben von dort, von der Stiftung Ettersberg, eine für uns alle sehr berührende Anfrage bekommen. Wir haben die Lebensgeschichte des spanischen Widerstandskämpfers Jorge Semprun, der auch Stiftungsvater der Stiftung ist, als große Reise über Figuren und Schauspiel erzählt. Er wäre im Dezember 100 Jahre alt geworden. Und er wurde während des 2. Weltkriegs als Mitkämpfer der Resistance von Paris aus nach Buchenwald deportiert. Jetzt sind wir, und das freut uns sehr, mit diesem Stück auf der großen Bühne am Nationaltheater in Weimar und spielen eine ganze Serie zum Festakt.

TM: Glückwunsch. Und da sind wir gleich mittendrin im Thema Übergang und Intendant*innenwechsel: Werden Sie die Produktion nach Magdeburg mitbringen?

Sabine Schramm: Wir überlegen es tatsächlich, denn hier in Weimar wären es sonst die letzten Vorstellungen. Es ist ein im Aufbau sehr aufwändiges und komplexes Stück. Das macht es nicht einfach. Aber wir waren damit bereits in Magdeburg. Michael Kempchen und Frank Bernhardt hatten uns zum Festival eingeladen. Von daher hat es schon mal Magdeburg und Magdeburger Boden berührt.

TM: Was nehmen Sie genau mit aus Gera an Objekten, an Menschen, an Ideen und Konzepten?

Sabine Schramm: An Objekten – das ist ja ein weiter Begriff. Das sind ja zum Teil auch private Objekte, zum Teil Dinge, die zu Inszenierungen gehören, die mir sehr wichtig sind, die ich auch auf die Bühne bringen werde. Und wenn Sie nach Menschen fragen: Ich werde das Puppentheater Magdeburg, so wie es jetzt aufgestellt ist, übernehmen.

TM: Es wird also nicht, wie bei Intendant*innenwechseln üblich, Personalrochaden geben? Weder im Ensemble noch in der Dramaturgie noch im technischen Bereich?

Sabine Schramm: Nein, gar nicht.

TM: Ich sehe, Michael Kempchen erhebt als Zeichen der Freude und Zustimmung den Daumen. Michael Kempchen, was denken Sie, was sollte Sabine Schramm in Zukunft in Magdeburg am besten tun, und was vor allem sollte sie am besten lassen?

Michael Kempchen: Ich fange mal an mit dem, was sie gleich lassen sollte. Man sollte meiner Erfahrung nach sehr vorsichtig sein mit Versprechungen, auch Mitarbeitern gegenüber. Man erfüllt die zwar sehr gerne. Man merkt aber auch ganz schnell, das wird umgehend vergessen, und dann kommen neue Bitten und Forderungen. Also, vorsichtig sein mit Versprechungen. Und was sie unbedingt tun sollte, ist die internationale Arbeit, die Frank Bernhardt aufgebaut hat, weiterführen. Sie ist ganz wichtig für unser Haus. Das Magdeburger Puppentheater ist inzwischen ein verlässlicher internationaler Partner geworden, durch internationale Koproduktionen und Auftragsproduktionen beim Festival. Diesen insbesondere europäischen Kontext zu bedienen, ist in der heutigen Zeit noch wichtiger als es vorher schon war. Aber darüber waren wir bereits im Gespräch.

TM: Und wie schaut es mit den Masterstudiengängen für Puppenspieltheaterregie und Figurenbau aus, die Sie ja in Magdeburg etablieren wollen? Wie ist da der Stand? Und wird das weitergeführt?

Michael Kempchen: Der Grundsatzbeschluss der Stadt Magdeburg liegt vor. Momentan laufen die Gespräche mit den Verantwortlichen in der Stadt. Es liegt auch Konsens mit den Ministerien für Kultur und für Wissenschaft vor. Ausbildung fällt ins Wissenschaftsressort. Von allen Ministerien gibt es sogenannte Letters of Intent, das heißt, die Interessensbekundungen sind da. Nächster Schritt ist, dass im Oktober oder November der Gründungsbeschluss kommt. Dann müssen Kosten und Finanzplan vorgelegt werden. Der ist schon erarbeitet, ist auch überschaubar. Und dann ist vorgesehen, ab Wintersemester 2025/26 den Masterstudiengang Regie aufzunehmen. Da sind jetzt alle im Boot, die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und auch die Fachhochschule Magdeburg. Es ist auch schon die räumliche Erweiterung beschlossen. Im Moment bauen wir eine neue Probebühne, aber dann wird es neben dem Puppentheater noch weitere räumliche Erweiterung geben mit Seminarräumen, Workshop-Räumen, Bühne und so weiter. Alles ist auf einem guten Weg im Moment, und wir sind sehr optimistisch.

Sabine Schramm: Vor Jahren ging vom Magdeburger Puppentheater der Impuls aus, der sich dann im Projekt Aufbruch manifestiert hat, zu dem alle städtischen Puppentheater aus Ostdeutschland geladen waren, um über solche Dinge wie eine verbesserte Ausbildung zu diskutieren. Ich war als Leiterin des Puppentheaters Gera ebenfalls dort. Und wir hatten uns alle einstimmig dazu ausgesprochen, dass uns die Nachwuchsregie fehlt. Da hatte ich auch meine Schlüsse daraus gezogen.

TM: Und was haben Sie nach dem Schlüsse ziehen getan?

Sabine Schramm: Über eine Stiftung in Gera konnten wir Stipendien vergeben für junge Regisseure aus Oper und Schauspiel, um mit der Puppenspielkunst in Berührung zu kommen und auch Inszenierungen zu machen für den Spielplan. Das war eine sehr spannende Auseinandersetzung. Und insofern hat mich natürlich sehr gefreut, als Michael mir erzählt hat, dass sie das weiter professionalisieren wollen in Form einer Ausbildung für Regisseure, die schon eine Vorbildung haben in Schauspiel oder Oper. Im Puppenbau geht jetzt in Ostdeutschland eine Ära zu Ende von hervorragenden Puppenbauern, die ihr ganzes Wissen mitnehmen. Jetzt wäre noch eine Möglichkeit, dieses Wissen bei jungen Menschen, die ein Interesse daran haben, zu verstetigen. Für mich sind Puppen kleine Ingenieurkunstwerke. Das macht man sich oft gar nicht so bewusst. Da steckt eben nicht nur die bildende Kunst drin, sondern auch Wissen um Physik und Mechanik.

Michael Kempchen: Und da brauchen wir unbedingt Nachwuchs. Ich bin zuletzt bei einem Interview gefragt worden, ob Puppentheater noch immer so ein Nischendasein hat und um Anerkennung kämpfen muss. Vor drei, vier Jahren hätte ich die Frage noch bejaht. Inzwischen aber ist Puppentheater eine anerkannte Kunstform und die Theaterzeitschriften widmen ihr Schwerpunktthemen. Wir müssen also nicht mehr primär um Sichtbarkeit kämpfen. Immer mehr Schauspieler und Regisseure öffnen sich auch dem Puppentheater. Das Problem ist nur: Oft sitzen dort unten jetzt Schauspieler und Regisseure, die gar nicht wissen, was die Figur, was die Puppe eigentlich leisten kann. Und das tut Puppentheater-Menschen immer ein bisschen weh. Das bedeutet, hier fehlen qualifizierte Regisseure. Und mittelfristig muss es auch eine Ausbildung zum Puppenbauer und Puppengestalter geben.

TM: Wird der Ausbildungsaspekt, der ja wachsen wird und wachsen soll, perspektivisch das Theaterspiel und die Einladung ans Publikum, am Spiel teilzunehmen, an den Rand drücken?

Michael Kempchen: Nein, das möchte ich nicht. Es stimmt, wir haben hier in der Stadt ein bisschen das Problem, dass dieser Ausbildungszweig alles andere etwas überdeckt. Aber Quartier P, wie wir das ganze Areal nennen, besteht nicht nur aus den beiden Ausbildungszweigen. Es geht auch darum, die öffentliche Sammlung neu aufzustellen, hier auch europäischen Kontext herzustellen. Es geht darum, internationale Künstlerresidenzen durchzuführen, also, Leuten die Chance zu geben, hier zu forschen und zu arbeiten. Es heißt auch, das Festival weiterentwickeln und mit diesen wissenschaftlichen Aspekten dem Festival einen Rahmen zu geben. Wir wollen ein europäisches Begegnungszentrum sein, in dem sich alle Zweige und alle Menschen, die hier sind, gegenseitig befruchten. Das ist mein ganz großer Wunsch.

Michael Kempchen (c) Anjelika Conrad

TM: Sabine Schramm, Sie nannten das Magdeburger Theater in einem früheren Interview ein Imperium. Was meinten Sie damit? Und werden Sie jetzt eine Cäsarinnen- Rolle einnehmen an der Elbe?

Sabine Schramm: Nein, gar nicht. Ich werde auf jeden Fall mit Melanie Diedrich- Schüller, der Verwaltungsdirektorin und stellvertretenden Intendantin, zusammenarbeiten. Wir müssen natürlich zusammenwachsen. Aber wir haben schon einen guten Start gehabt. Mit dem Begriff Imperium habe ich auch nicht auf Cäsarentum angespielt. Ich habe eher gemeint, dass zu DDR-Zeiten das Puppentheater in Gera das größte seiner Art war. Jetzt ist es das in Magdeburg. Und ich finde es fantastisch, was Michael hier gelungen ist: Dieses Haus auszuweiten nach den Bedarfen, die unsere Kunst hat, es ständig zu erweitern, Innovationen zu initiieren und Räumlichkeiten zu schaffen für verschiedenerlei Dinge. Das habe ich in diesem Areal gesehen, das sich zwischen verschiedenen Straßenzügen erstreckt und das sich jetzt noch weiter erweitert. Das empfinde ich in unserem Land als kleines Imperium des Puppentheaters.

TM: Sabine Schramm, Sie haben mehrere Studiengänge absolviert, auch Personalentwicklung studiert. Das finde ich interessant und auch ungewöhnlich. Was lässt sich aus der an der Wirtschaft orientierten Personalentwicklung gut aufs Theater übertragen? Was es an schlechten Übertragungen gibt, hat man in den 1990er Jahren ja viel gesehen.

Sabine Schramm: Das stimmt, Ende der 1990er Jahre drängten die Berater in die Betriebe. Da flammte auch auf, dass man teilweise viel Geld damit machen kann, indem man viel kürzt. Alle Intendanten haben damals aufgeschrien und gesagt: So ein Quatsch, wir sind kein Schuhgeschäft, wo man eindeutig beschreiben kann, man braucht Schnürsenkel, Leder und eine Sohle, sondern wir machen Kunst. Und es gibt eben auch Dinge, die nicht effizient sind, Dinge, die wir herstellen, die aber letztlich kein Mensch auf der Bühne sehen wird, weil es sich im künstlerischen Prozess herausgestellt hat, dass es vielleicht nicht lohnend war. Aber es ist natürlich spannend, sich mit solchen Instrumenten auseinanderzusetzen und zu gucken, in welcher Abwandlung oder Modifizierung es für das Theater Sinn machen könnte. Ich hatte damals über zehn Jahre an verschiedenen deutschen Theatern gearbeitet und dabei festgestellt, dass es oftmals Dinge gab, die sich ähneln in internen Abläufen. Und da wollte ich einfach wissen, welche Wissenschaft beschäftigt sich damit, wie Menschen so miteinander arbeiten können, dass sie zu guten Ergebnissen kommen. Deshalb habe ich damals Personalentwicklung studiert.

TM: Was für Instrumente würden Sinn machen?

Sabine Schramm: Es gibt zum Beispiel ein Instrument, das sich Outplacement nennt und für Manager gedacht ist. Wenn sie zum Beispiel bei Siemens nicht weiterbeschäftigt, sondern gekündigt werden, dann kann Siemens sagen: Wir können uns das nicht leisten, so einen Topmanager rauszuschmeißen. Also haben sie sich Strategien überlegt, wie sie so eine wertvolle Persönlichkeit über ein Jahr begleiten können, dass sie in eine andere feste Anstellung kommen und dann weiterarbeiten können. So etwas kann man sich natürlich auch für das Theater überlegen. Im Theater ist es so, dass wir Künstler an ein Haus kommen. Wir geben das ganze private Umfeld in einer Stadt auf und ziehen in eine andere. Und nach einem Jahr stellt man fest, man kann nicht miteinander und man wird nicht verlängert. Was kann jetzt die Institution Theater ohne viel finanziellen Aufwand für diesen Künstler tun, um ihn weiterzureichen an andere? Wie könnte man damit umgehen? Das sind Impulse, die man über solche Instrumente, die die Wirtschaft entwickelt auch auf unser Theaterleben runterbrechen kann. Man könnte auch an Vorsprechrollen arbeiten, man kann andere Theater dazu einladen, Kontakte schaffen und Netzwerke knüpfen, sodass dieser Künstler nicht komplett alleine dasteht, wenn man selber beschließt, nicht mehr mit ihm zu arbeiten.

TM: Das klingt für die Theaterbranche regelrecht revolutionär, und man wünscht Ihnen viel Erfolg dabei, und auch viel Aufmerksamkeit, wenn es gelingt. Wie würden Sie, nach Ihrer eigenen Leitungserfahrung, aber auch nach der wissenschaftlichen Beshäftigung mit dem Thema, einen guten Leiter, eine gute Leiterin charakterisieren?

Sabine Schramm: Das kann man nicht in zwei Worten beschreiben. Für mich ist es wichtig, Vertrauen zu schaffen, um auf dieser Ebene auch gute Kunst zu machen. Mir ist ganz wichtig ist, dass man miteinander arbeitet und die Ressourcen, die jeder einzelne Mitarbeiter hat, gut einbringt. Das meint nicht nur die Künstler auf der Bühne, sondern auch die Gewerke. Jeder Mensch, der im Theater arbeitet, arbeitet für das Produkt auf der Bühne. Und da interessieren mich immer auch die verborgenen Schätze. Ich habe an allen Theatern, an denen ich gearbeitet habe, gesehen, da gibt es Menschen, die viel mehr können als das, wofür sie angestellt sind. Und dann macht es natürlich Spaß, sich auszutauschen, wie man da weiter forschen kann, wie man miteinander Kunst machen kann und wie man vielleicht mit den Menschen, die man am Haus hat, etwas ganz Spezielles schaffen kann aufgrund dieser Fähigkeiten und was anderswo vielleicht gar nicht gelänge.

TM: Sie können zustimmen, Michael Kempchenl?

Michael Kempchen: Meine ganz persönliche Meinung ist, ein Intendant sollte sich nie so wichtig nehmen. Denn die Besucher, die kommen, die kommen nicht, weil der Intendant hier sitzt, sondern die kommen, weil sie die Darsteller auf der Bühne mit interessanten Projekten sehen wollen. Das andere ist, immer ein offenes Ohr für die Mitarbeiter zu haben. Ich habe es als ein großes Privileg empfunden, in diesem Job so viele Menschen kennenzulernen, so viele Menschen auch zusammenzubringen und zusammenzuführen. Da habe ich viel gelernt. Und weil wir jetzt gerade über kommunales Theater reden: Es geht nicht um eine Profilierung des Intendanten, sondern es geht um das Haus und es geht um die Stadt. Daran muss man immer mehr arbeiten. Dahinter verbirgt sich auch eine gewisse Loyalität, die ich erwarte, dass man diese Loyalität gegenüber dem Haus und der Stadt auch findet.

TM: Sabine Schramm, Michael Kempchen: Was fasziniert Sie am Puppentheater, an der Puppentheaterkunst?

Sabine Schramm: Die Magie.

Michael Kempchen: Ich wünsche mir manchmal auch ein bisschen mehr Magie. Wir legen viel zu sehr offen, wie was funktioniert. Das Geheimnis wäre mir noch lieber. Was ich besonders an Puppentheater liebe, was mich daran fasziniert, ist das immer wieder neu zu bestimmende Verhältnis von Menschen und Dingen bzw. die immer neue Beziehung zwischen Spieler und Puppe.

Sabine Schramm: Ich würde Magie auch noch ganz gerne ein bisschen ausführen wollen. Für mich ist Puppentheater auch eine sehr archaische Kunstform, eine der ältesten Ausdrucksformen der Menschheit überhaupt. Und das wird oftmals in der großen Theaterwelt unterschlagen. Ja, ich kann in eine Figur Leben einhauchen und ihr Emotionen geben. Die Figur hat aber immer das gleiche Gesicht und erst im Betrachter entsteht die Veränderung der Emotionalität. Und das ist die Magie, die ein Schauspiel gar nicht erreichen kann. Und daran kann man mit mehreren neuen Dingen arbeiten, die man beseelt. Das sind so vielfältige Möglichkeiten, dass ich oft sage, dass unsere Kunst die am wenigsten erforschte Kunst ist, bei der noch so viel offen ist, so viel noch nicht gesehen, was man aber noch auf die Bühne bringen kann. Und das ist unglaublich spannend.

TM: Magischer werden in Magdeburg also?

Sabine Schramm: Ja, ich hoffe, dass uns das gelingt.

TM: Und Sie, Michael Kempchen, können Sie loslassen? Können Sie Sabine Schramm noch mehr Magie ins Theater bringen lassen, ohne sich einzumischen, ohne Rat zu geben? Immerhin geht es um ihr Lebenswerk, dem Sie 33 Jahre ihres eigenen Lebens widmeten?

Michael Kempchen: Mein Vorsatz ist: Ich will mich erst mal total rausnehmen. Ich finde das auch richtig. Ich bin natürlich nicht tot. Ich habe auch immer gesagt, wenn jemand eine Frage hat oder einen Rat braucht, stehe ich zur Verfügung. Aber ich werde nicht so jemand sein, der dann hier vielleicht jeden Tag oder jede Woche im Café sitzt. Ich nehme auch an, dass mir der Abschied relativ leichtfallen wird. Denn ich habe zahlreiche Anfragen, wo ich mitarbeiten soll, auch Projektentwicklungen. Ich will aber erst mal ein bisschen länger Urlaub machen. Danach werde ich etwas finden, was aber nicht mit Puppentheater zu tun haben wird. Das sage ich ganz klar. Und am letzten Tag hier im Theater ist es so, dass ich Sabine den Schlüssel gegeben habe, sie macht die Tür hinter mir zu und ich weiß dann: Okay, hier komme ich nie wieder selbst rein. Das wird wehtun. Das ist doch ganz klar. Aber ansonsten bin ich sehr zuversichtlich, dass ich mein Leben jetzt leben kann. Denn bis jetzt war mein Leben, und das meines Partners Frank Bernhardt das Puppentheater. Wir haben den letzten größeren Urlaub, vor 13 oder 14 Jahren gemacht. Jetzt muss auch mal das Private ganz nach vorn kommen.