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Magdeburg plant Zentrum für Puppenspielkunst

17. Oktober 2022

Am 27.09. wurde das Projekt "QUARTIER p." - Zentrum für europäische Puppenthater/spielkunst vorgestellt. Hier erfahrt ihr, worum es dabei geht.

PROJEKTBESCHREIBUNG

»QUARTIER p.« ist die Weiterentwicklung des Puppentheaters Magdeburg zu einem Zentrum für europäische Puppenspielkunst. Basierend auf der Arbeit des Puppentheaters der Stadt Magdeburg werden die öffentliche Figurenspielsammlung des Hauses und das Internationale Figurentheaterfestival BLICKWECHSEL weiterentwickelt. Darüber hinaus soll eine in Westeuropa einmalige Ausbildung entwickelt werden.

Geplant ist die Gründung zweier länderübergreifenden Masterstudiengänge in den Bereichen „Regie für Puppentheater“ und „Figurengestaltung“ in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch“ (Berlin) und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (Baden-Württemberg) mit künstlerisch-praktischem Studienteil am Puppentheater Magdeburg (Sachsen-Anhalt) für Student*innen aus dem In- und Ausland.

Diese Erweiterung zum europäischen Zentrum des Genres eröffnet die Möglichkeit zu Forschung, für Residenzprogramme und lässt mit dem „PuppeLab“ einen Experimentierraum mit einer Infrastruktur für digitale Formate entstehen.

Das Puppentheater mit seinem Gebäudeensemble in Buckau sowie zusätzlich zu gewinnenden Räumlichkeiten in der Nähe sollen im »QUARTIER p dem bestehenden Theaterbetrieb mit der Figurensammlung in der villa p. und dem café p. sowie dem innovativen Vorhaben eine Heimat geben.

Aus dem Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt heißt es beipflichtend zum länderübergreifenden Vorhaben: „Dies würde eine einzigartige Vereinbarung von Theorie und Praxis sein und das Magdeburger Puppentheater wäre als Ausbildungsort dafür besonders prädestiniert, da es das einzige eigenständige kommunale Puppentheater ist. Es hat zudem mit dem Internationalen Figurenfestival in ganz Europa ein erstklassiges Renommee.“

HINTERGRUND

Seit 1990 liegt eine wirkungsvolle Entwicklung hinter dem Puppentheater: Von einem in den achtziger DDR-Jahren eher abschätzig betrachteten Theater hin zu einem der größten und publikumsstärksten Ensemble-Puppentheater.

 „Magdeburg mit seinem Puppentheater ist seit Jahrzehnten ein kultureller Anziehungspunkt, der unsere Theaterlandschaft auf ganz besondere Weise geprägt hat“ - sagt Michael Kempchen, der als Intendant des Hauses seine letzte und zugleich dreiunddreißigste Spielzeit 2022/23 begeht.

Zahlreiche Anerkennungen in den letzten Jahren wie beispielsweise die Auszeichnung mit dem Theaterpreis des Bundes 2019, die Auszeichnung der Kinder- und Jugendtheaterorganisation „ASSITJE“ 2021 und die Würdigung der Organisatoren des Deutschen Theaterpreises „Der Faust“ 2021 zeugen von der Leistungsstärke und Entwicklung des Puppentheaters der Landeshauptstadt Magdeburg zu einem führenden Haus des Genres in Deutschland.

Dabei werden nicht allein die innovativen Inszenierungsansätze in den Produktionen für alle Altersgruppen gewürdigt, sondern auch der große Beitrag zur Entwicklung und Wahr-nehmung der Kunstform über die Grenzen Magdeburgs hinaus. Insbesondere die europäische Positionierung mit Gastspielen, internationalen Koproduktionen und dem be- und anerkannten internationalen Figurentheaterfestival „BLICKWECHSEL“ ließen das Haus zu einem zentralen Anker der Kunstform für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden.

Wir sind überzeugt, dass – auf Grund der genannten Leistungsfähigkeit und Stellung des Puppentheaters – Magdeburg eine besondere Verantwortung für die Entwicklung der Kunstform übernommen hat.“

Wir haben unsere Potentiale genutzt. Seit 2016 mit dem Projekt AUFBRUCH  in europäisch besetzten Symposien. In Workshops und mit der Masterclass sind wir auf Spurensuche gegangen, haben analysiert, wo Hemmnisse in der weiteren innovativen Entwicklung der Kunstform liegen und wo auch uns in Magdeburg Grenzen gesetzt worden sind. Deutlich wurde, es gibt vor allem ein Bedarf an europäischem Austausch, ein Mangel an Regie im Genre und ein Mangel im Bereich Figurenbau. Im Curriculum der Theaterwissenschaft ist unser Genre kaum vertreten“, betont Michael Kempchen.

Hier geht es zur Pressemitteilung vom Theater