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Puppet Players

Das mobile Figurentheater wurde 1974 in London gegründet und wird seit 1976 unter der Leitung von Susanne Forster und Stefan Fichert in Gauting (Deutschland) fortgeführt. Nach ihrem Englisch- bzw. Kunststudium lernten sie 1967–1976 am Little Angel Theatre in London. Zwischen 1974 und 1985 bauten sie in künstlerischem Austausch mit George Speaight (1914-2005) die eigene Bühne auf. Später entstanden Schattentheaterinszenierungen wie „Josa mit der Zauberfiedel“ (2002) oder „Sisyphos“ (2003) und Marionettenstücke wie „Der weiße Dampfer“ (1998) nach Tschingis Aitmatow.
Anspruchsvolle Zusammenarbeit mit Musikern, Schauspielern und Tänzern prägt den Stil der Puppet Players ebenso wie musikalische Experimente: für die von Hans Werner Henze geleiteten Festivals des Neuen Musiktheaters 1989–1991 entwickelten sie mit Studenten tönende Klangskulpturen, die ab 1993 in der Inszenierung „Lysistrata“ international bekannt wurden. In dem surrealen Bilderbogen „Der Finsternis-Handel“ (1999) werden Klangskulpturen mit Aphorismen von Georg Lichtenberg konfrontiert.

Silke Technau  (2004)

Bibliographie: Fichert, Stefan: Klangfiguren. In: Musik in Bewegung. Puck - Das Figurentheater und die anderen Künste. Nr. 6, Erlangen 2001, S. 48 – 51
Fichert, Stefan: Klangfiguren oder Haben Puppen eine Sprache? In: Puppenspiel-Information. Fachzeitschrift für Figurentheater, H. 79, Berlin 1998/2, S. 10 - 12

Bildnachweis: Stefan Fichert, Anna Fichert, Susanne Forster mit den Figuren, Foto: Georgine Treybal