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Puppentheatersammlung Dresden

Das deutsche Spezialmuseum wurde 1952 in Dresden als staatliche Sammlung gegründet und entstand aus der Privatsammlung des Leipziger Lehrers Otto Link (1888 -1959), der auch erster Leiter wurde. Die Puppentheatersammlung war zunächst Abteilung des Staatlichen Museums für Volkskunst in Dresden, und gehört seit 1968 zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, von 1972 bis 1998 mit eigenem Direktionsbereich. Seit 1960 war die Sammlung in den Räumen einer Villa (Hohenhaus) in Radebeul untergebracht und erhielt hier 1985 ständige Ausstellungsräume. Seit 2004 befindet sich das Museum wieder in Dresden. Leiter der Sammlung waren nach Otto Link u. a. Dr. Rolf Mäser (1960-1991), Dr. Olaf Bernstengel (1991-1993) und Lars Rebehn (ab 1997).

Die Sammlung umfasst ca. 50.000 Objekte, eine große Spezialbibliothek mit u.a. 3.000 Handschriften aus den Jahren 1830 bis 1960 (vor allem zum Repertoire des Wandermarionettentheaters) sowie umfangreiche Archivbestände. Sammlungsschwerpunkte sind das mitteldeutsche Wandermarionettentheater des 19. und 20. Jahrhunderts, das Theatrum mundi, das Papiertheater, das künstlerische Puppentheater Deutschlands seit den 1920er Jahren sowie die Einzelspieler und staatlichen Puppentheater der DDR. Außereuropäisches Puppenspiel ist nur durch Einzelbelege vertreten.
Seit 2004 ist die Puppentheatersammlung in der Dresdner Garnisonkirche in der Stauffenbergallee untergebracht. Hier gibt es eine ständige Ausstellung sowie kleinere Sonderausstellungen. Bibliothek, Archiv sowie die deponierten Objekte sind nach Voranmeldung für Wissenschaftler und Puppenspieler nutzbar.

Lars Rebehn (2004)

Bildnachweis: Wachmeister Scheuermann und das Krokodil, Handpuppen von Christian Werdin zur Inszenierung „Die Jäger des verlorenen Verstandes“, Gruppe Zinnober, Berlin 1982. Foto: Frank Höhler, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden,  Puppentheatersammlung