Online-Lexikon - WEPA Enzyklopädie (2012) - deutschsprachige Artikel
Pocci, Franz Graf von
Obwohl für Kinderaufführungen geschrieben, stellen sie keine harmlosen Märchen und Komödien dar, sondern erweisen sich oft als bittere Zeitsatiren und Grotesken. Vor allem hat Pocci der alten Kasperfigur der Jahrmärkte als komische Lokalfigur neue Qualitäten verliehen. Sein Kasperl Larifari ist nicht mehr der bloße Spaßmacher, sondern eine sozial fixierte Figur. Er misst die Konflikte der Standespersonen an der Leib- und Magenfrage der kleinen Leute und wird somit zum Antihelden des Künstlerhelden. Er wird in Situationen gestellt, die die Absurdität der szenischen Vorgänge thematisiert. Einige deutsche Puppenspieler der Gegenwart bekennen sich ausdrücklich zu Pocci und seiner lustigen Figur, wie zum Beispiel die Hallenser Handpuppenbühne von →Frieder Simon.
Manfred Nöbel
Bibliographie: Krafft, Ludwig: Franz Pocci. Kasperl- und Gedankensprünge, München 1970. Nöbel, Manfred (Hrsg.): Die Zaubergeige (Stückauswahl), Berlin 1977/1980. Ders.: Kasperls Heldentaten (Stückauswahl), Berlin und München 1981/1984/1988. Ders.: Franz Pocci - Ein Klassiker und sein Theater. In: Wegner, Manfred (Hrsg.), Die Spiele der Puppe, Köln 1989. Valenta, Reinhard: Franz Poccis Münchner Kulturrebellion, München 1991
Bildnachweis: Franz Graf von Pocci. Visitkartenfotografie von Ferdinand Finsterlin, München, um 1870 © Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums
Manfred Nöbel
Bibliographie: Krafft, Ludwig: Franz Pocci. Kasperl- und Gedankensprünge, München 1970. Nöbel, Manfred (Hrsg.): Die Zaubergeige (Stückauswahl), Berlin 1977/1980. Ders.: Kasperls Heldentaten (Stückauswahl), Berlin und München 1981/1984/1988. Ders.: Franz Pocci - Ein Klassiker und sein Theater. In: Wegner, Manfred (Hrsg.), Die Spiele der Puppe, Köln 1989. Valenta, Reinhard: Franz Poccis Münchner Kulturrebellion, München 1991
Bildnachweis: Franz Graf von Pocci. Visitkartenfotografie von Ferdinand Finsterlin, München, um 1870 © Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums