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Fliegendes Theater

Das Theater wurde 1978 unter der Leitung von Rudolf Schmid in Berlin gegründet. Im Schwerpunkt inszeniert es für Kinder, inhaltlich orientiert an den Wertvorstellungen emanzipatorischer Erziehung („Geschichten vom Hallodu“ 1985); seit 1986 auch Inszenierungen für Erwachsene. Das Theater hat die Entwicklungstendenz vom traditionellen Puppentheater zur multimedialen Performance („Anne Frank“, 2003) mitgestaltet. In der 1982 eingerichteten Spielstätte wurden Experimente und die Zusammenarbeit mit Künstlern unterschiedlicher Provenienz in komplexerer Form möglich. 
Ein Theater der Zeichen und Bilder hat sich entwickelt, das auf die assoziative Kraft des Objektes setzt, auf seine unperfektionierte Mehrdeutigkeit („Herrn Uhus verrückte Geschichten“, 1998). Künstlerische Herausforderung ist dabei immer das Spannungsverhältnis zwischen Spieler und Figur, zwischen epischen, dramatischen und bildnerischen Elementen. In Gastregien und Seminaren werden die Erfahrungen der eigenen Theaterarbeit weitergegeben.

Christiane Klatt  (2004)

Bibliographie: Schmid, Rudolf: Abstraktion. in: Puppen, Menschen und Objekte. Theaterzeitschrift. 2004/1, Nr. 90, S. 6 – 8

Bildnachweis: Fliegendes Theater, „Anne Frank“ © Fliegendes Theater