Der zum Buchhalter ausgebildete Max Jacob (1888 Bad Ems – 1967 Hamburg) gründete im Kreis der sächsischen Jugendbewegung 1921 die „Hartensteiner Handpuppenspiele (ab 1928 „Hohnsteiner Handpuppenspiele“). Das Unternehmen entwickelte sich zu einer der führenden Bühnen in Deutschland und galt zahlreichen Bewunderern und Nachahmern als Inbegriff des künstlerischen Handpuppenspiels.
Jacob verstand seine Aufführungen für Kinder und Erwachsene als Ensembleleistung. Mit zwei bis drei Mitarbeitern in der Guckkastenbühne erarbeitete er eine präzise Technik der Puppenführung und gestaltete das Verhältnis von Sprache und Bewegung als bewusst zur Geltung gebrachtes Ausdruckspotential der Figuren. Szenographisch reduzierte er das Bühnenbild auf farbige Vorhänge als Kulissen und Hintergründe und nutzte sie zusammen mit Lichteffekten für eine Andeutung des Handlungsortes sowie der atmosphärischen Stimmung der jeweiligen Szenen.