Fritz Wortelmann-Puppensammlung

Fritz-Wortelmann-Puppensammlung

Der Theaterwissenschaftler und Verleger Fritz Wortelmann (1902-1976) setzte sich sein Leben lang für die Belange des Figurentheaters in Deutschland ein.

Mit dem Ziel der Dokumentation und Verbreitung sammelte er u.a. Theaterfiguren aus aller Welt. Dabei halfen ihm vermutlich die vielen Kontakte zu Puppenspieler*innen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen während seiner langjährigen Arbeit. Denn eines der Ziele des von ihm gegründeten Deutschen Instituts für Puppenspiel (DIP) war das Sammeln und Ausstellen von Theaterfiguren, „um auf diesem Wege Kenntnis über das Puppenspiel zu verbreiten und ganz allgemein für den Gedanken des Puppenspiels zu werben.“ (Wortelmann im Entwurf des Instituts, ca. 1948)

Die Sammlung vergrößerte sich seit der Eröffnung des Deutschen Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst als Nachfolgeorganisation des DIP um Ankäufe und Bestände privater Sammler*innen.

So entstand die Fritz-Wortelmann-Puppensammlung, deren wunderbare Vielfalt wir im imaginären Museum Puppets 4.0 und hier durch eine exemplarische Auswahl präsentieren möchten.

 

Fotografien: Simon Baucks

Lore Lafin
 

Vier Handpuppen der Puppengestalterin Lore Lafin. Die Figuren sind Teil von Puppets 4.0 - Ein imaginäres Museum, um mehr zu erfahren besuchen Sie unser Museum! Informationen sind hier zu finden.

Die Puppengestalterin Lore Lafin (1903-1999) entwarf Figuren u.a. für Rudolf Fischer und Fritz Leese. Hautsächlich arbeitete sie für den kunstgewerblichen Handel. Für ihre Köpfe arbeitete sie mit den Materialien Pappmaché oder Holzmehl und Binderzusatz. Nach ihrer Flucht Anfang 1945 aus Westpreussen lebte und wirkte sie im Oldenburger Land.

In der Fritz Wortelmann-Sammlung befinden sich vier Handpuppen. Die Figuren besitzen einen sehr starken Ausdruck, der besonders von den eigenwilligen Augenpartien ausgeht. Astrid Füllbier vermutet den Einfluss von Harro Siegel in den Arbeiten von Lore Lafin wieder zu erkennen.

Seta Guetsoyan

Quellen:

Füllbier, Astrid: Handpuppen- und Marionettentheater in Schleswig-Holstein. 1920-1960, Kieler Kunsthistorische Studien N.F., Bd.3, Ludwig Verlag 2002, S. 284-287

Füllbier, Astrid: Der Figurenbildner Till de Kock eine legende und ihr Umfeld. Museum für PuppentheaterKultur der Stadt Bad Kreuznach, Verlag Puppen und Masken 2015, S.89/90

Riedel, Karl Veit: Puppentheater in Oldenburg. Ein Beitrag zur Geschichte und Kunst des Puppenspiels. Beispiele aus dem Oldenburger Land, Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1982, S.13/14