Fritz-Wortelmann-Preis

FRITZ 2019

Die Sieger*innen stehen fest!

In diesem Jahr sind 22 Produktionen von Gruppen aus ganz Deutschland im Wettbewerb um den Fritz-Wortelmann-Preis angetreten. An sechs Spielorten in Bochum zeigten rund 150 Teilnehmende den zahlreichen Zuschauer*innen in drei Kategorien (Erwachsene Amateure, Schultheater/ Jugendtheaterclubs, Professioneller Nachwuchs) die ganze Vielfalt des Figuren- und Objekttheaters. Die Jurys sind nach intensiven Diskussionen zu folgenden Ergebnissen gekommen:

In der Kategorie Schultheater/Jugendclubs kürte die Jury aus Dr. Hans Hanke, Ilanit Magarshak-Riegg und Frank Röpke die Produktion „Wie ich zum besten Schlagzeuger der Welt wurde – und warum“ vom Puppenspielclub des Puppentheater Magdeburg zur Sieger-Inszenierung. Die Gruppe wird damit bereits zum zweiten Mal im Wettbewerb ausgezeichnet. Die zwölf Jugendlichen thematisieren in ihrem Stück einen heranwachsenden Jungen, dessen kleiner Bruder an Krebs erkrankt. In der Begründung der Jury heißt es:

 „Die Inszenierung, die wir mit unserem Jurypreis in der Kategorie Schultheater/Jugendclubs auszeichnen wollen, besticht durch ihre Spielfreude. Das Ensemble traut sich zu, ein gesellschaftliches Tabuthema mit Leichtigkeit und durchaus mit Humor zu behandeln. Faszinierend ist die handwerkliche Präzision, mit der durchgehend zu Werk gegangen wird: Das gilt für den Figurenbau, die Figurenführung, den Einsatz von Sprache, die körperliche Präsenz, das flexible Bühnenbild sowie die federleicht wirkenden Arrangements. Das Ensemble hat eine literarische Vorlage in Gemeinschaftsarbeit gekonnt zu einer Theaterfassung umgearbeitet und dabei eigene biographische Elemente eingeflochten.“

Der Preis ist mit 4000 Euro dotiert.

In der Kategorie Erwachsene Amateure kürte die Jury aus Dirk Caemmerer, Seta Guetsoyan und Bodo Schulte „Geschichten aus der Besenkammer“ der Theaterwerkstatt Haus im Park Hamburg zur Sieger-Inszenierung. In der Begründung heißt es:

„Das Ensemble hat mit zehn Szenen die künstlerische Grundidee verwirklicht, dass in einer Kammer alte abgestandene, gebrauchte, nicht wertgeschätzte und aussortierte Dinge lebendig werden. Die Parallelität zu uns Menschen, unserer Gesellschaft und den Umgang mit Menschen und Dingen, wird mit einer Tiefe und gleichzeitig mit viel Humor gespielt. Objekttheater gehört nicht zu der leichtesten Spielform. Das Ensemble hat es wunderbar verstanden die Stärken des Figurentheaters auf die Bühne zu bringen. Es geht eben nicht darum Menschentheater zu verkleinern, sondern mit Abstraktion und Reduktion präzise zu arbeiten.“  

Der Preis ist mit 4000 Euro dotiert.

In der Kategorie Professioneller Nachwuchs kürte die Jury aus Sarah Heppekausen, Barbara Jessel und Tim Sandweg „Echo of an End“ von Li Kemme aus Stuttgart zur Sieger-Inszenierung. In der Begründung heißt es:

„Li Kemme hat zehn faszinierende Apparaturen selbst entworfen und gebaut, mit denen sie in ihrer zwölfminütigen Installationsperformance „Echo of an End“ den Lärm in ihrem Kopf beendet. Mit imponierender Leichtigkeit und im direkten Dialog mit ihren Maschinen bewegt sie sich durch ihr mechanisches Kabinett. Da trifft die Apparatur, die sich selbst den Stecker zieht, auf die Idee eines Baggers, der sich selbst aufschaufelt. Die Maschinen beeindrucken in ihrer mechanischen Finesse, sie wachsen einem geradezu ans Herz. Und wenn dann am Ende die letzten Sandkörner aus dem Trichter gerieselt sind, tritt tatsächlich ein wirksamer Moment der Stille ein.“

Die Preisträgerin in der Kategorie Professioneller Nachwuchs erhielt auf der Preisverleihung am Sonntag, 22. September, 11 Uhr, im Bochumer Rathaus die Original-Skulptur „Fritz“ des Bochumer Künstlers Christoph Platz. Wie bereits vor zwei Jahren gestaltete er die Figur mit dem Antlitz einer bedeutenden Bochumer Künstler-Persönlichkeit. Dieses Jahr ist es die Schauspielerin und Gertrud Eysold-Ring-Trägerin Jana Schulz die der Figur des frechen Seppel Pate stand. Der Fritz-Wortelmann-Preis ist in dieser Kategorie außerdem mit einer Einladung zum Festival FIDENA (mit honorierter Aufführung des Stücks) verbunden. Die FIDENA findet im Mai 2020 statt. Der nächste Fritz-Wortelmann-Preis wird im Herbst 2021 ausgetragen.

 

Finanziell unterstützt wurde der Wettbewerb durch die Stadt Bochum, die Sparkasse Bochum, die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.

 

Hier finden Sie das Programm zum Fritz 2019:

 

 

Alle Fotos: Daniel Sadrowski