Compagnie Beau Geste (FR) „Transports Exceptionnels – Schwertransport“
Ein elegant in weißes Hemd und schwarze Hose gekleideter Herr und ein signalfarbener Bagger geben sich die Ehre: man verbeugt sich voreinander und fordert sich zum Tanz auf. Doch zuvor beobachtet man sich neugierig, misst seine Kräfte, fordert sich heraus, spielt miteinander. Der Schwung der Opernmusik reißt die beiden Tänzer schließlich mit sich fort und sie erobern gemeinsam die Lüfte. Durch das Spiel der Protagonisten mutet der Schaufelbagger wie ein lebendes Wesen an. Faszinierend und komisch zugleich, ist es ein Zusammentreffen von Erdenbewohner und Außerirdischem, ein Kampf zwischen David und Goliath, ein Liebesreigen von Mensch und Maschine. Der Zuschauer kann seinen Assoziationen freien Lauf lassen und bleibt vom Zusammenspiel menschlicher Zerbrechlichkeit und unbändiger Kraft der Maschine, graziler Behändigkeit und gigantesker (Un)beweglichkeit verzaubert zurück. Die Compagnie Beau Geste wurde 1981 in Angers gegründet. Seit 1991 arbeitet die Compagnie als Trio, bestehend aus Christine Erbé, Philippe Priasso und dem künstlerischen Leiter Dominique Boivin.
“Heavy loads“: The meeting of people and machines, of iron and human flesh. The gigantic excavator arm is an expression of functionality and dynamism. But it can also be a human arm capable of receiving and rejecting things, or even gesturing in a tender and tempting manner. Or as a hand which carries, lifts and protects.
A dizzy dream of “Beauty and the Beast“.
Konzept, Choreografie: Dominique Boivin
Spiel: Philippe Priasso
Kranfahrer: William Defresne
Assistenz: Christine Erbé
Produktion: Compagnie Beau Geste
Koproduktion: Scènes du Jura
www.ciebeaugeste.com
In Kooperation mit dem Festival WESTWIND
Mit freundlicher Unterstützung des institut français
und des deutsch-französischen Kulturzentrums Essen
25 Minuten, ohne Worte
Für Groß und Klein, Open Air
Eintritt frei
Rückblick auf ein Abenteuer
Mit standing ovations nach der Performance von Duda Paiva, schloss im voll besetzten Essener Grillo-Theater die FIDENA 2014. Vielleicht war es eine der schönsten Ausgaben in der traditionsreichen Geschichte des Festivals. Und das nicht nur, weil (frei nach Friedrich Schiller) Schönheit Freiheit in der Erscheinung ist: Die eingeladenen Kompanien und Performer aus den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst hatten sich mehr denn je alle Freiheiten genommen, um ihren künstlerischen Visionen die adäquate Form zwischen visuellem Theater, Materialtheater, Installation, Tanz und Performance zu verleihen.
Den Auftakt machte Miet Warlop in den restlos ausverkauften Kammerspielen mit einer höchst eigenwilligen Performance, die zwischen bildender und darstellender Kunst changiert. Eine weitere Herausforderung stellte „Whip“ der niederländischen Choreographin Boukje Schweigman dar. Sie bewegt sich auf der Grenze zwischen Tanz, Mime und Materialtheater. Die dafür mit großem Aufwand hergerichtete Industriehalle war dafür ideal geeignet. Diejenigen, die den Weg dorthin fanden, wurden belohnt mit einem extravaganten Erlebnis. Höhepunkt des Programms war zweifellos die Auftragsproduktion an die Needcompany. Die Produktion von Maarten Seghers trat anschließend ihren Weg durch die großen internationalen Festivals an.
Publikum und Medien sind dem Konzept der FIDENA 2014, innovative Formen des Figurentheaters zu etablieren, Genre-Grenzen zu sprengen und künstlerische Experimente einzugehen, voller Lust am Abenteuer gefolgt..
Und das ist das Fazit in Zahlen: 24 Künstler- bzw. Theatergruppen aus Belgien, Bulgarien, Kanada, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Russland, dem Iran, Weißrussland und Deutschland waren an neun aufregenden Tagen auf 13 Bühnen zwischen Bochum, Essen und Herne bei der FIDENA zu Gast. 40 professionelle Beobachter aus Indien, Japan, Taiwan, Kanada, Tschechien, Polen, Schottland, Finnland, Estland, den USA, Slowenien, Frankreich, Österreich und Deutschland hinterließen ihre Spuren im Netz bei Facebook & Co., wo man auf Chinesisch, Polnisch, Spanisch oder Persisch viele begeisterte Berichte über die FIDENA und die Bandbreite der Perfomances lesen konnte.
Unter den mehr als 40 Programmpunkten waren fünf Uraufführungen und sechs Deutsche Erstaufführungen. Mit 3.600 Zuschauern aus dem Ruhrgebiet und der ganzen Welt erreichte das Festival eine Auslastung von 86 Prozent.
Noch mehr Publikum erreichte man im Internet: Das Video der Guerilla-Marketing-Aktion „FIDENA-Alarm“ in der Bochumer Innenstadt etablierte das Krokodil endgültig als Star und Markenzeichen des Festivals und wurde bei facebook mehr als 19.000 Mal angeklickt.
Die nächste FIDENA findet im Mai 2020 statt. Bis dahin lohnt ein Blick in das neu erschienene Buch „FREISTIL – Die Fidena und ihre Künstler“ und in das Youtube-Video.
Third International Meeting of Festival Directors
Third International Meeting of Festival Directors
May 19th and 20th 2014
»Artistic Freedom vs. Cultural Education -– International Festivals in Times of Crisis.«
In cooperation with the UNIMA Festival commission, we opened the third international meeting of puppet theatre festival heads. The conference took place in Bochum on three days parallel with the FIDENA festival and has been simultaneously translated into German, English and French. 40 participants from all over the world discussed intercultural and cultural education aimed at the development of future urban societies. What will tomorrow's audience look like? The conference programme presented unusual projects which exemplify the link between art and mediation. Under the slogan "No Education" it simultaneously presented concepts which refuse mediation and nonetheless (perhaps for this very reason) find a way of reaching children and young people. It goes without saying that we have also been exchanging ideas and opinions about "best practice" examples from our own ranks. As ever the conference was all about individual personal commitment.
How do we create communication between the generations? Between cultures? What is our responsibility in the context of cultural education and mediation? And what role do artists play here? What about the responsibility of festivals to artists; and last not least what about the demands on artistic quality?
Have a look at our documentation and at the feedback of the participants!