"Schachnovelle" als Figurentheater mit Live-Musik

19. Januar 2017

Am Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, ist die besondere Inszenierung in den Flottmann-Hallen Herne.

Stefan Zweigs 'Schachnovelle' erschien erstmals im Dezember 1941 und gehört neben 'Sternstunden der Menschheit' (1927) und 'Ungeduld des Herzens' (1938) zu seinen bekanntesten Werken. Die Bühne Cipolla präsentiert dieses Stück Weltliteratur als expressives Figurentheater für Erwachsene mit Live-Musik.

Die Handlung spielt an Bord eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Buenos Aires. Es beginnt eine harmonische Kreuzfahrt, die sich jedoch schon sehr bald als abgründiger Seelentrip entpuppen wird. Seltsames Passagiervolk flaniert auf dem Achterdeck. Ein millionenschwerer Ölmagnat und ein geldsüchtiger Schachweltmeister liefern sich manische Brettspielgefechte, während der mysteriöse Dr. B. mit den Geistern seiner Vergangenheit kämpft. Als Vermögensverwalter einer renommierten Kanzlei geriet er in die Hände diktatorischer Mächte, die ihm mittels monatelanger Einzelhaft und zermürbender Verhöre diverse Bankgeheimnisse zu entlocken versuchten. Ein paar gedruckte Zeilen – die banalen Aufgaben eines Schachrepetitoriums – helfen Dr. B. zu überleben. Doch die ersehnte Rettung durch geistige Beschäftigung schlägt ins fatale Gegenteil um, als er beginnt, im Kopf Schach gegen sich selbst zu spielen. Dr. B. verzweifelt, denn immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen, heißt es unweigerlich irgendwann „Matt!"

Was ist grausamer: körperliche oder seelische Folter? Wieviel Einsamkeit erträgt ein Mensch? Stefan Zweigs Meisternovelle ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung und für Kreativität.

Nach den großen Erfolgen, die die Bühne Cipolla mit ihren Produktionen 'Mario & der Zauberer' und 'Bestie Mensch' bundesweit und auch bereits bei Flottmann gefeiert hat, bedient sich das Schauspieler/Musiker-Duo Sebastian Kauz und Gero John erneut einer literarischen Vorlage, um mittels Figurentheater und Livemusik ein packendes Bühnenerlebnis zu schaffen.

Pressestimmen:
„Ein Kabinettstück der Kunst des Figurentheaters, wie man es selten zu sehen bekommt." Neue Osnabrücker Zeitung

„Das sind die spektakulären und höchst wirksamen Bilder, die zeigen, welche Formensprache dem Theater zur Verfügung steht und welche Verführungskraft Theater besitzen kann - all seinen medialen Konkurrenten zum Trotz."   Mindener Tageblatt

„Dass Kautz Schachnovelle auf seine typische Art als Figurentheater konzipiert hat, erweist sich als Glücksgriff. Denn Puppen entfalten eine magische Wirkung auf den Zuschauer. Auf sie lässt sich so viel mehr projizieren als auf einen menschlichen Darsteller. Puppen sind wandlungsfähig. Puppen können hoch symbolisch sein. Und Kautz reizt diese Vorteile gnadenlos gut aus."   Kölner Stadtanzeiger

 

Credits:
Regie, Bühnenbau, Spielfassung; Schau- & Puppenspiel: Sebastian Kautz
Komposition, Sounddesign; Violoncello & Bandoneon: Gero John
Puppenbau, Kostümbild, Bühnenmalerei: Melanie Kuhl
Lichtdesign: Frank Barufke, Harry Großmann, Sebastian Kautz, Florian Wilke
Alle Fotos: Frank Pusch

Gefördert durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh sowie durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW