Samstag 05.03.2016
19:30 Uhr

Theater Altenburg Gera / Sparte Puppentheater
Theaterplatz 1
07548 Gera

Telefon: 0365-8279206


Nach dem Roman von Alessandro Baricco / Uraufführung

Das Puppentheaterensemble von Theater&Philharmonie Thüringen hat Alessandro Bariccos Roman „Seide“ für seine nächste Inszenierung ausgewählt. Die Uraufführung in einer Fassung von Tobias Goldfarb ist am Samstag, 5. März um 19.30 Uhr im Haus am Gustav-Hennig-Platz in Gera. Regie führt mit Holk Freytag ein Mann, der Theatergeschichte in der Bundesrepublik mitgeschrieben hat. 1943 in Tübingen geboren, aufgewachsen in Köln und Moers, studierte Holk Freytag an der Universität zu Köln Theater- und Musikwissenschaften. Von 1969 bis 1977 war er neben seiner Arbeit als Regisseur auch als Lehrbeauftragter für Medienpädagogik an der Gesamthochschule Düsseldorf tätig. 1975 gründete und leitete er das Schlosstheater Moers als Intendant. Parallel dazu arbeitete er zudem als Regisseur und Chefdramaturg in Hildesheim. 1988 wurde Holk Freytag Intendant in Wuppertal, 1996 am Schillertheater in Nordrhein-Westfalen. Von 2001 bis 2009 leitete er das Staatsschauspiel Dresden. 2010 bis 2014 war Holk Freytag Intendant der Bad Hersfelder Festspiele. Holk Freytag wirkte auch als Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein.

Tobias Goldfarb, der auch als Dramaturg fungiert, studierte internationalen Journalismus in Großbritannien und arbeitete als politischer Journalist, bevor er sich hauptsächlich dem Theater zuwandte. Seine Stücke wurden u. a. am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Deutschen Theater Göttingen, bei den Bad Hersfelder Festspielen, bei den Schauspielbühnen Stuttgart und am Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Als Regisseur arbeitet er im Team mit seiner Frau Laura.

Für Bühne, Figuren, Kostüme zeichnen Sylvia Wanke und Christian Werdin verantwortlich, für die Musik Olav Kröger. Es spielen Sabine Schramm und Lutz Großmann.

Es ist das Jahr 1861. Hervé Joncour lebt in Lavilledieu, Südfrankreich, und ist einer jener Menschen, die ihrem eigenen Leben zuschauen, wie andere einen Regentag betrachten. Er hat eine Frau, ein Haus, Arbeit. Eigentlich geht es ihm gut. Er handelt mit Seidenraupen. Als sich eine Seuche ausbreitet, die die Raupenlarven dahinrafft, wird Hervé ausgewählt, um bis ans Ende der Welt zu reisen: nach Japan, wo es noch gesunde Eier geben soll.

Endlich kommt Bewegung in Hervés Leben. In dem unbekannten Land, umgeben von einer fremden Landschaft, einer ungewöhnlichen Kultur mit rätselhaften Bräuchen und Traditionen begegnet Hervé einem schweigenden Mädchen. Sie scheint wie aus Seide gewebt, wie ein Nichts: weiße, zarte Haut und große, runde Augen, die nicht asiatisch zu sein scheinen.

Zurück in Frankreich muss Hervé immerzu an die fremde Schönheit denken. Sie wird zur Projektion eines asiatischen Traumlandes, die Sehnsucht nach ihr zum leidenschaftlichen Kontrapunkt seines ansonsten so monotonen Lebens.

Jedes Jahr wird Hervé nun nach Japan reisen, um Seidenraupeneier zu kaufen. Doch dann bricht in Japan ein Krieg aus und Zuhause hat Hervés Frau Hélène eine wunderschöne Stimme.

 

Foto: Sabina Sabovic