Beate Uwe Uwe Selfie Klick...

Mittwoch 02.11.2016
20:00 Uhr

Figurentheater Chemnitz
Zieschestraße 28
09111 Chemnitz

Telefon: 0371 / 69 69 820-821
Fax: 0371 / 69 69 829


Eine europäische Groteske, Textfassung von Laura Linnenbaum mit Texten von Gerhild Steinbuch und dokumentarischem Material (für Jugendliche und Erwachsene im Rahmen des Theatertreffens vom 1.-11. November 2016 in Chemnitz, Zwickau und anderen Orten), URAUFFÜHRUNG

Nach einem Feuergefecht in Eisenach, dem Selbstmord zweier Nazis, der Explosion eines Mietshauses in Zwickau und der Festnahme Beate Zschäpes beginnt 2011 die öffentliche Diskussion um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). In ihrer Stückentwicklung gehen Laura Linnenbaum und Gerhild Steinbuch einem Diskurs nach, der mehr Fragen aufwirft als er Antworten liefert: Ist die White-Power-Ideologie der Terrorgruppe ein Import aus den USA, der in Thüringen auf fruchtbaren Boden fiel? Handelt es sich um medial hochstilisierte Einzeltäter? Wer sind die Hintermänner? Welche Verantwortung trägt der Verfassungsschutz, dessen V-Leute immerhin Naziorganisationen zu gründen halfen? Gab und gibt es strukturelle Ursachen für Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland, wie z. B. die gefühlte Armutsbedrohung des Mittelstandes? Ist der NSU besser als paneuropäische Erscheinung zu begreifen? Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Und was hat das alles mit Stülpner Karl zu tun, dem „Robin Hood“ des Erzgebirges?

Wie über rechten Terrorismus sprechen, wenn das Sprechen über Terrorismus allzu oft ein Sprechen über Grenzen ist, die gezogen werden müssen, nach innen und außen? Im NSU zeigt sich ein schmerzlich toter Punkt öffentlicher Auseinandersetzung, bei dem es längst nicht mehr um Verständigung geht, angstbesetzt xenophob oder moralisch erdrosselt.

 

"Beate Uwe Uwe Selfie Klick" feiert Premiere im Rahmen unseres gleichnamigen Theatertreffens, das vom 01.-11.11.2016 in Chemnitz und Zwickau stattfinden wird. Zum Theatertreffen eingeladen sind Inszenierungen, die in herausragender Weise den NSU-Komplex und die Folgen für die Zivilgesellschaft, insbesondere die Opfer, künstlerisch reflektieren.

Kooperation mit den Grass Liftern / ASA-FF. e.V. und mit dem Schauspiel Chemnitz

Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen