Der Froschkönig

In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König mit seinen Töchtern in einem großen Schloss. Seine jüngste Tochter war ein wunderschönes, kluges und lebhaftes Mädchen, das gern auf den Wiesen und im Wald nahe dem Schloss herumtollte. Wenn die Tage besonders heiß waren, ging die Prinzessin zum Brunnen im Wald und spielte dort mit ihrer goldenen Kugel. Eines Tages aber fiel ihr das Spielzeug aus der Hand und versank in den dunklen Tiefen des Wassers. Allein vermochte sie die Kugel nicht herauszuholen und sie begann bitterlich zu weinen. Angelockt von ihren Tränen, sprang plötzlich ein Frosch aus dem Wasser und versprach sogleich zu helfen. Dafür müsse ihn die schöne Prinzessin nur als Spielkameraden mit aufs Schloss nehmen, ihn von ihrem goldenen Tellerlein essen, aus ihrem Becherlein trinken und in ihrem Bettlein schlafen lassen.

Die Königstocher versprach es eilig und der Frosch holte die Kugel wieder herauf. Glücklich lief die Prinzessin nun zum Schloss zurück, hatte den Frosch und ihr Versprechen aber sofort vergessen. Doch dieser hüpfte munter hinter ihr her. Als er abends am Schlosssaal klopfte, um die Prinzessin an ihr Versprechen zu erinnern, wurde sie ganz ärgerlich und wollte nichts mehr von ihm wissen. Ihr Vater aber ermahnte sie, man müsse halten, was man versprochen habe. So blieb der Königstochter nichts anderes übrig, als den Frosch zu sich zu holen. Nun durfte er von ihrem Tellerlein essen, widerwillig ließ sie ihn aus ihrem Becherlein trinken, aber als er dann auch noch in ihrem Bettlein schlafen wollte, platzte ihr der Kragen und sie warf ihn gegen die Wand! Doch dass sich hinter der nassen, grünen Schale des kleinen Tieres noch ein ganz anderer Zauber verbarg, hatte sie nicht erwartet …

Die Geschichte vom verzauberten Frosch ist ein Märchen für die ganze Familie, erzählt es doch von den Schwierigkeiten, erwachsen zu werden – und dass es immer besser ist, Versprechen zu halten, denn man wird sicherlich dafür belohnt.

Regie & Fassung: Dorothee Metz

Ausstattung: Andreas Becker

Dramaturgie: Friederike Spindler

Spiel: Kotti Yun und Gerlinde Tschersich