Uta Gebert (DE) „Manto“

Dienstag, 20. Mai, 20:00 Uhr
prinz regent theater, Bochum

Uta Gebert (DE)
„Manto“

Inszenierung mit Puppen

„Alles was ich brauche ist: Helligkeit. Noch mehr Helligkeit...alle Helligkeit...Um meine Finsternis zu verjagen und die Finsternis dieser Welt.“ Meriam Bousselmi

 

Manto war in der griechischen Mythologie die Tochter des blinden Sehers Teiresias und besaß selbst die Gabe der Weissagung. Uta Geberts neue Produktion führt uns in eine beunruhigende Welt: Mantos Versuch, sich dem Sog ihrer Visionen zu entziehen und die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, steht im Mittelpunkt. Wir gehen diesen Weg mit ihr, erleben, wie sich Räume und Töne, Stille und Bilder vermischen und verkehren; wir verlieren uns mit ihr und finden uns aufs Neue. So filigran die Figuren gearbeitet sind, so präzise und behutsam ist auch ihre Animation. Die Ausstattung ist auf das Wesentliche reduziert, die Musik bis auf die Stimme eines Countertenors heruntergebrochen, das Licht gibt nur das preis, was aus dem Rätselhaften kurz in den Vordergrund gerückt werden soll. Die Figuren tauchen auf aus einem Zwischenreich: Versucht man, es zu betreten, verschwinden sie. An das Unbekannte heranzuführen ist für die Künstlerin ein Grundmotiv ihrer Theaterarbeit. Ihr Bedürfnis ist das nach Einheit: Der Wunsch, Welten zusammenzubringen, die noch ihrer Entdeckung harren.
In ihren Soloarbeiten, für die sie Regie, Puppenbau, Bühne und Licht selbst entwickelt, hat die in Berlin beheimatete studierte Puppenspielerin eine sehr eigene, leise und präzise ästhetische Sprache entwickelt, mit der es ihr gelingt, dunkle Dinge in ein zauberhaftes Licht zu setzen.
 

 

60 Minuten, ohne Worte, ab 14 Jahren
15,- Euro (erm. 8,- Euro)
Karten über die FIDENA: 0234-47720

Email: karten(at)fidena.de

 

Konzeption, Regie, Spiel: Uta Gebert
Künstlerische Mitarbeit: Michel Cerda, Gabriel Hermand-Priquet, Inga Schmidt
Bühne/Puppen: Uta Gebert
Kostüme: Sonja Albartus, Nicole Reinbold, Uta Gebert
Licht: Fabien Bossard
Musik: Mark Badur, Ulrich Kodjo Wendt
Altus: Harald Maiers

Produktion: Numen Company/Centre Dramatique National d‘Alsace Strasbourg
Koproduktion: Schaubude Berlin,
Figurentheaterfestival Erlangen

www.numen-company.com

Gefördert durch Fonds Darstellende Künste e.V.

 

FIDENA - Das Festival

Rückblick auf ein Abenteuer

Mit standing ovations nach der Performance von Duda Paiva, schloss im voll besetzten Essener Grillo-Theater die FIDENA 2014. Vielleicht war es eine der schönsten Ausgaben in der traditionsreichen Geschichte des Festivals. Und das nicht nur, weil (frei nach Friedrich Schiller) Schönheit Freiheit in der Erscheinung ist: Die eingeladenen Kompanien und Performer aus den Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst hatten sich mehr denn je alle Freiheiten genommen, um ihren künstlerischen Visionen die adäquate Form zwischen visuellem Theater, Materialtheater, Installation, Tanz und Performance zu verleihen.

Den Auftakt machte Miet Warlop in den restlos ausverkauften Kammerspielen mit einer höchst eigenwilligen Performance, die zwischen bildender und darstellender Kunst changiert. Eine weitere Herausforderung stellte „Whip“ der niederländischen Choreographin Boukje Schweigman dar. Sie bewegt sich auf der Grenze zwischen Tanz, Mime und Materialtheater. Die dafür mit großem Aufwand hergerichtete Industriehalle war dafür ideal geeignet. Diejenigen, die den Weg dorthin fanden, wurden belohnt mit einem extravaganten Erlebnis. Höhepunkt des Programms war zweifellos die Auftragsproduktion an die Needcompany. Die Produktion von Maarten Seghers trat anschließend ihren Weg durch die großen internationalen Festivals an.

Publikum und Medien sind dem Konzept der FIDENA 2014, innovative Formen des Figurentheaters zu etablieren, Genre-Grenzen zu sprengen und künstlerische Experimente einzugehen, voller Lust am Abenteuer gefolgt..

Und das ist das Fazit in Zahlen: 24 Künstler- bzw. Theatergruppen aus Belgien, Bulgarien, Kanada, Spanien, den Niederlanden, Frankreich, Russland, dem Iran, Weißrussland und Deutschland waren an neun aufregenden Tagen auf 13 Bühnen zwischen Bochum, Essen und Herne bei der FIDENA zu Gast. 40 professionelle Beobachter aus Indien, Japan, Taiwan, Kanada, Tschechien, Polen, Schottland, Finnland, Estland, den USA, Slowenien, Frankreich, Österreich und Deutschland hinterließen ihre Spuren im Netz bei Facebook & Co., wo man auf Chinesisch, Polnisch, Spanisch oder Persisch viele begeisterte Berichte über die FIDENA und die Bandbreite der Perfomances lesen konnte.

Unter den mehr als 40 Programmpunkten waren fünf Uraufführungen und sechs Deutsche Erstaufführungen. Mit 3.600 Zuschauern aus dem Ruhrgebiet und der ganzen Welt erreichte das Festival eine Auslastung von 86 Prozent.

Noch mehr Publikum erreichte man im Internet: Das Video der Guerilla-Marketing-Aktion „FIDENA-Alarm“ in der Bochumer Innenstadt etablierte das Krokodil endgültig als Star und Markenzeichen des Festivals und wurde bei facebook mehr als 19.000 Mal angeklickt.

Die nächste FIDENA findet im Mai 2020 statt. Bis dahin lohnt ein Blick in das neu erschienene Buch „FREISTIL – Die Fidena und ihre Künstler“ und in das Youtube-Video.

 

Festival Fidena 2014

Third International Meeting of Festival Directors

Third International Meeting of Festival Directors
May 19th and 20th 2014
»Artistic Freedom vs. Cultural Education -– International Festivals in Times of Crisis.«

In cooperation with the UNIMA Festival commission, we opened the third international meeting of puppet theatre festival heads. The conference took place in Bochum on three days parallel with the FIDENA festival and has been simultaneously translated into German, English and French. 40 participants from all over the world discussed intercultural and cultural education aimed at the development of future urban societies. What will tomorrow's audience look like? The conference programme presented unusual projects which exemplify the link between art and mediation. Under the slogan "No Education" it simultaneously presented concepts which refuse mediation and nonetheless (perhaps for this very reason) find a way of reaching children and young people. It goes without saying that we have also been exchanging ideas and opinions about "best practice" examples from our own ranks. As ever the conference was all about individual personal commitment.

How do we create communication between the generations? Between cultures? What is our responsibility in the context of cultural education and mediation? And what role do artists play here? What about the responsibility of festivals to artists; and last not least what about the demands on artistic quality?

 

Have a look at our documentation and at the feedback of the participants!