Theater Zitadelle gewinnt IKARUS 2022

08. Dezember 2022

Für ihre Figurentheaterproduktion "Drachenblut und Blümchenpflaster" gewinnt das Theater Zitadelle den begehrten IKARUS-Preis

Bei der Jubiläumsgala zur 20. Ausgabe des IKARUS Theaterpreis wurden am 11. November die herausragenden Berliner Theaterinszenierungen für Kinder und Jugendliche gekürt. Dabei entschieden eine Fachjury und eine Jugendjury unabhängig voneinander und zeichneten dennoch die gleichen Gewinner aus. In der Kategorie Kindertheater gewann „Drachenblut und Blümchenpflaster“ vom Theater Zitadelle Berlin. In der Kategorie Jugendtheater wurde die Inszenierung „Selfie“ vom GRIPS Theater ausgezeichnet. Beide Theaterhäuser dürfen sich so über ein Preisgeld von je 10.000 € freuen. Die Jubiläumsgala fand in Anwesenheit von Aziz Bozkurt (Staatsekretär für Jugend und Familie) und Schauspieler Axel Prahl statt, der seit 20 Jahren Schirmherr des IKARUS ist.

Das IKARUS-Jahr 2022 war in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Im Jubiläumsjahr der 20. Preisverleihung war so viel neues Theater wie nie zuvor für junges Publikum zu erleben. Die zu zwei Dritteln neu besetzte Nominierungsjury sichtete an 26 Berliner Theatern die enorme Anzahl von 83 Premieren, mehr als doppelt so viele wie in den Vorjahren. Aus diesen gesichteten Premierenproduktionen wurden vier Inszenierungen aus dem Bereich Kindertheater und fünf aus dem Bereich Jugendtheater nominiert, die sich allesamt im Rahmen der Gala präsentierten. Überraschendes Ende der Preisverleihung: Fach- und Jugendjury entscheiden sich erstmals für die gleiche Inszenierung.

Eine 5-köpfige Fachjury und eine 7-köpfige Jugendjury hatten die vorab nominierten Inszenierungen in den Wochen vor der IKARUS-Gala gesichtet und in der vergangenen Woche in unabhängigen Sitzungen ihre Entscheidung getroffen. Bei der Verkündung der Gala im Grips Theater gab es dann die große Überraschung: Die Jugendjury mit Mitgliedern im Alter von 11-16 Jahren und die Fachjury trafen die gleiche Wahl und zeichneten – als Novum in der Geschichte des IKARUS – unabhängig voneinander die gleichen Stücke aus. So gingen der Preis der Jugend- und der Fachjury jeweils an „Drachenblut und Blümchenpflaster“ von Theater Zitadelle (ab 5 Jahren) und „Selfie“ vom GRIPS Theater (ab 14 Jahren).

IKARUS 2022: Preisträger im Bereich Kindertheater
Theater Zitadelle „Drachenblut und Blümchenpflaster“ (5+)
Ein märchenhaftes Figurentheater über mutige Ritterinnen und zarte Wachmänner von Michael
Schwager und Daniel Wagner

Als zwei Wachmänner in einem Puppentheater eine Bühne mit Spielfiguren entdecken, improvisieren sie spontan ein Märchenspiel. In diesem mittelalterlich modernen Märchen und turbulenten Ritterinnenstück wird gerätselt, gezaubert und gekämpft. Aber schnell wird klar, dass nicht jedes Problem mit dem Schwert gelöst werden kann.

Aus der Jury-Begründung:
„Im Stück werden auf komische und doch selbstverständliche Weise nicht nur Rollenbilder des klassischen Märchens gebrochen, auch die Spieler hinterfragen sich selbst. In märchenhafter Ausstattung hervorragend erzählt, entwickeln die beiden eine Spielfreude, die ihresgleichen sucht.“
Aus der Begründung der Jugendjury:
„Das Stück überzeugt durch seine Vielschichtigkeit, dadurch kann jeder und jede ihm etwas abgewinnen. Der eine versteht ein bisschen mehr als die andere, doch beide haben Spaß beim Zuschauen. Genau darin liegt die Genialität dieses Stückes.“
Weitere Infos unter: www.theater-zitadelle.de

IKARUS 2022: Hintergrundinfo
Seit 20 Jahren setzt der JugendKulturService speziell im Kinder- und Jugendtheaterbereich einen besonderen Akzent. Mit dem IKARUS werden jedes Jahr herausragende Inszenierungen von Berliner Bühnen für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet. Bereits die Nominierung gilt als Merkmal für eine besonders gelungene Inszenierung, auf welche die Medien, die Pädagog:innen und Eltern und vor allem das junge Publikum aufmerksam gemacht werden sollen. Der IKARUS-Theaterpreis ist der einzige Preis, der herausragende Inszenierungen speziell der Berliner Kinder- und Jugendtheater würdigt.

 

Quelle: Pressemitteilung vom JugendKulturService, 12.11.2022

Foto: Kay Herschelmann