Der Puppenspieler, Bühnenbilder und Maler Gottfried Reinhardt starb am 23. Juni 2013 in Dresden.
Der gelernte Architekt Gottfried Reinhardt, Jahrgang 1935, hat als Bühnenbilder für das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden, für verschiedene sächsische Stadttheater sowie freischaffend gearbeitet, bevor er 1972 seine eigenen Puppenbühne gründete. Hier lagen alle Teile des Inszenierungsprozesses vom Bühnenbild über die Handpuppen, die Bühnentechnik, den Text, die Regie und das Spiel in seiner Hand. Gottfried Reinhardt bewegte sich mit seinen kritischen Texten außerhalb der offiziellen Kultur-Szene der DDR. So waren Privatwohnungen, Ateliers und kirchliche Räume seine Spielstätten. Die Auftritte wurden bald legendär. Im Laufe der Zeit entstanden 16 Puppenspiele, voller Witz und Anspielungen, die in der Zwischenzeit auch alle gedruckt vorliegen.
Einige Jahre wirkte Gottfried Reinhardt als Atelierleiter am Staatlichen Puppentheater Dresden (ab 1990 Puppentheater der Stadt Dresden) sowie ehrenamtlich als Diakon in der russisch-orthodoxen Kirche in Dresden. Auch als Maler und Grafiker hat sich Gottfried Reinhardt einen Namen gemacht. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen den Spielbetrieb einstellen musste, schenkte er der Puppentheatersammlung Dresden 2010 einen großen Teil seines Fundus sowie zahlreiche Entwürfe zu Theater- und Puppentheaterinszenierungen. (Text Lars Rebehn, Foto Frank Höhler)
Abbildungen finden sich unter skd-online-collection.skd.museum/de