El Cuco Projekt eröffnet Zeitzeug_ Festival
Die Gruppe El Cuco Projekt, die mit ihren hyperrealistischen Tiermasken schon vergangenes Jahr beim Fritz-Wortelmann-Preis überzeugte, eröffnet am Donnerstag, 10. November, das studentische Zeitzeug-Festival im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum.
In "Acts of Politeness" spielen zwei Mensch-Tier-Figuren und interagieren mit Höflichkeitsformen und instinktiven Tierbewegungen. Zwischen diesen Polen entwickelt sich eine nicht-lineare Performance, welche von Normalitäten des Alltags, der Absurdität des klassischen Cartoons und der Gefahr der (un)bekannten Natur erzählt. Spielerisch, absurd und mit wiederkehrender Unheimlichkeit navigieren die Performer ihr Publikum durch bekannte Muster des Mensch- und Tierseins: Was passiert, wenn sich Tiere Handlungen der Etikette aneignen? Wenn Überlebensstrategien und Strategien des höflichen Verhaltens aufeinandertreffen?
El Cuco Projekt, das sind die Tanzmacherin Sonia Franken und der bildende Künstler Gonzalo Barahona. Ausgangs- und Mittelpunkt ihres gemeinsamen ästhetischen Schaffens ist das Spiel mit naturalistischen Tiermasken. Sie adaptieren und brechen zugleich klassische Prinzipien des Maskenspiels, genauso wie vorherrschende Regeln des zeitgenössischen Tanzes und gängige Vorstellungen von Performance in der bildenden Kunst. Die erste Arbeit der Beiden war 2015 im Bereich Figurentheater für den Fritz-Wortelmann-Nachwuchspreis eingeladen und für SoloDuo Tanzwettbewerb nominiert worden.
Mehr Infos: www.elcucoprojekt.com
Das Zeitzeug_ Festival in der Selbstdarstellung: Das Zeitzeug_ Festival, ganz adrett und nett im neuen Gewand, wirft sich vom 10. bis 13. November zum 14. Mal voll rein ins Festivaltreiben. Die studentische Initiative Zeitzeug_ ersetzt den grauen, tristen Filzumhang des Novembers gegen prächtige Mäntelchen aus Stoffen, die die Welt bedeuten. Zeitzeug_ will Glitzer, will Kunst.
Wir alle behaupten, dass __. Positionen und Meinungen zu den verschiedensten Themen zirkulieren in unserer Alltagswelt; vermischen, übertönen und widersprechen sich und machen es uns schwer, unsere Verantwortung zur Zeitzeugenschaft wahrzunehmen. Es ist nicht leicht sich in der Welt zurechtzufinden. Um Orientierung zu finden halten, wir uns an feste Begriffe; an Aussagen, die Stabilität und Klarsicht verheißen. Doch vergessen wir über die Erleichterung nur allzu leicht, den Punkt wieder in ein Fragezeichen zu verwandeln. Zeitzeug_ 2016 sucht Kunst, die sich mit Selbstverständlichkeiten und Behauptungen konfrontiert und sich, uns, die Welt In-Frage-stellt.
Mit dem Motto will Zeitzeug_ keine thematischen oder ästhetischen Grenzen setzen, sondern zur Diskussion und Auseinandersetzung anregen. Jede künstlerische Richtung, jeder Gedanke ist willkommen. (Einzig Beiträge mit sexistischen und rassistischen Inhalten lehnen wir grundsätzlich ab. Hier steht das Ausrufezeichen fest und unverrückbar).
Mehr Infos: zeitzeug.net