Der Autor und Regisseur Horst Hawemann ist am 13. Juli mit 71 Jahren in Berlin gestorben. 1940 in Brandenburg geboren, studierte er Regie an der Theaterhochschule in Moskau und begann seine Karriere am Theater der Freundschaft (heute an der Parkaue), war später als Regisseur an der Volksbühne engagiert. Mit seiner Inszenierung von Nikolai Erdmanns "Der Selbstmörder" war er 1988 sowohl zu den Ost-Berliner Festspielen als auch zum West-Berliner Theatertreffen eingeladen.
Seit der Wende inszenierte er unter anderem an Theatern in Rostock, Magdeburg, Kassel, in Belgien, Österreich und der Schweiz. Er war Honorarprofessor an der Hochschule für Schauspielkunst und der Universität der Künste, schrieb Theaterstücke und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
„Horst Hawemann profilierte sich neben seinen dramatischen und Regiearbeiten unverkennbar mit theoretischen Texten zu grundsätzlichen Fragen der Theaterarbeit. Er hat nicht nur durch seine Stücke das Theater für Kinder wesentlich beeinflusst, sondern auch durch seine theoretischen Texte, Schallplatten und Fernsehspiele.“ (Theater an der Parkaue).
Aus dem Nachruf: Mit Horst Hawemann verliert das deutsche Theater einen ernsthaften, aber auch humorvollen, spielenden Erzähler, der die Mittel der Sprache und der Bühne gleichermaßen mit Liebe und Sorgfalt einsetzte.