Fidena 1992 - 1998

1992 – 1998: Der Umbruch

Nach der von Stadt und Land durchgesetzten Schließung des Deutschen Instituts für Puppenspiel wurde von der Stadt Bochum sowie maßgeblichen Verbänden und Ausbildungsinstitutionen des Puppentheaters das „Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp)“ geschaffen. Die Bestellung der Ostberliner Theaterwissenschaftlerin und Kritikerin Silvia Brendenal als erste Direktorin des (weit im Westen gelegenen) dfp sollte kurz nach der deutschen Wiedervereinigung ein deutliches Signal setzen.

Sie öffnete schon in ihrer ersten Ausgabe der FIDENA 1992 wieder dezidiert den Blick nach Westen, besonders auf das Objekttheater aus Frankreich und Italien (Gyula Molnàr, Roland Shön, Cie. Mediane, Ass. Skappa). Thematisch jeweils durch eine Art Motto gebündelt, reichte die Spannweite der Aufführungen von der solistischen Handpuppeninszenierung oder dem Erzähltheater mit Objekten für Kinder über große Ensemble-Produktionen mit Masken-, Puppen- und Schauspiel bis hin zu kinetischen Installationen. Dafür standen aus Deutschland das Kammertheater Neubrandenburg oder das Materialtheater Stuttgart; aus Japan Hoichi Okamoto mit seiner zwischen Butoh, Bunraku und Maskentheater oszillierenden Arbeit; aus Dänemark das dänische Paraplyteatret mit poetischen Dingwelten für Kinder und die Handspring-Puppet Company aus Südafrika mit dem bildenden Künstler William Kentridge.